Wie kann ich Gemeindevertreter werden?
Obwohl die Wahlbekanntmachung und der Aufruf, Wahlhelfer zu werden, ganze zwei Seiten unserer letzten Ausgabe füllte, ist mancher Mitbürger überrascht, wenn man von der diesjährigen Wahl spricht. Dabei geht es doch um unsere örtlichen Kommunalpolitiker in der Gemeinde und im Landkreis. Gegenüber anderen Wahlen kennt man bei Kommunalwahlen zumindest in der eigenen Gemeinde noch die Kandidaten. Beim Kreis wird es schon etwas schwieriger. Da kennt man meist nur noch die Spitzenkandidaten und die in der Regel auch nur aus den Medien.
Aber kommen wir einmal zu den Gemeindevertreterwahlen. Wer in seiner Gemeinde antreten möchte und noch keine Erfahrungen hat, sollte wissen, dass er sich bis zum 26. März bewerben muss. Dazu reicht es nicht, irgendjemandem seine Kandidatur mitzuteilen. Bevor man auf einen Stimmzettel kommt, steht eine Menge Bürokratie. Das könnte für manchen potenziellen Kandidaten schon abschreckend sein.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten zu kandidieren. Entweder man tritt als Einzelbewerber an oder über eine Partei bzw. eine Wählergemeinschaft.
Da in unseren Orten Parteien kaum eine Rolle spielen, bilden sich hier Wählergruppen. Besonders in Gemeinden mit mehreren Ortsteilen treten häufig mehrere Gruppen an. Über eine Wählergruppe zu kandidieren hat einen Vorteil, wenn ein gewählter Gemeindevertreter sein Mandat etwa wegen Krankheit niederlegen muss. Bei einem Einzelbewerber bleibt sein Platz in der Gemeindevertretung dann unbesetzt. Bei einer Wählergruppe kann in einer solchen Situation der nicht gewählte Kandidat der Gruppe mit der höchsten Stimmenzahl nachrücken. Deshalb ist eine Wählergruppe gut beraten, möglichst viele Kandidaten aufzustellen.
Wer sich zu Fragen rund um die Wahl genauer informieren möchte, der findet auf der Internetseite des Amtes www.amt-ludwigslust-land.de unter dem Punkt „Wahlen“ sowohl die Rechtsgrundlagen als auch nötige Formulare.
Die letzte Kommunalwahl 2019 hatte für uns Leussower einige Besonderheiten, da am Wahltag der Zusammenschluss mit Göhlen wirksam wurde. Um die Leussower Interessen in der neuen Gemeinde zu vertreten, hatte sich eine Wählergruppe gebildet. Das war eigentlich auch in der Vergangenheit nicht anders. Allerdings gab es 2019 einen grundlegenden Unterschied. Die Wählergruppe löste sich nach der Wahl nicht wie früher wieder auf, sondern machte sich zum Motor der Entwicklung im Dorf. So wurden unter anderem Bäume auf dem Friedhof gefällt und ein Spielplatz errichtet. Die jährliche Müllsammelaktion rund ums Dorf wurde zur guten Tradition und wird am 23. März nun schon zum dritten Mal stattfinden. Auch die Fusionsfete und ein Flohmarkt wurden organisiert. Nicht zuletzt das Boßeln, das Familie Meier aus ihrer alten Heimat mitbrachte, hat beim ersten Versuch auch hier für viel Spaß gesorgt.
Und jetzt, wo es um die Wahlvorbereitung geht, gab es Ende Januar bereits die erste Zusammenkunft. Am 23. Februar wird sich die Wählergruppe neu konstituieren und die Aufstellung ihrer Kandidaten vorbereiten. In der Zwischenzeit wird es mehrere Gespräche mit aktiven Bürgern geben. Dabei hat man nicht nur die künftigen Gemeindevertreter im Blick, sondern auch mögliche sachkundige Einwohner. Letztere werden zwar noch nicht am 9. Juni gewählt; sie werden erst durch die neue Gemeindevertretung berufen, wenn die Ausschüsse gebildet worden sind.
Sie haben Interesse? Doch es hat noch niemand mit Ihnen gesprochen. Dann wenden Sie doch einfach an den Bürgermeister oder einen anderen aktuellen Gemeindevertreter. Das gilt natürlich nicht nur für Leussow!