Kürzung der Festbetragsförderung für die Jugend durch den Landkreis

Göhlen: Der Landkreis plant die Kürzung der Festbetragsförderung für die Jugend im nächsten Jahr. Für das Amt Ludwigslust Land reduziert sich dann die Förderung um 45,8 %. Waren für 2022 noch 65.000 Euro geplant, sind für 2023 nur noch 35.200 Euro geplant.

Was sind die Folgen? Dazu Göhlens Bürgermeister Helmut Seyer:

Die Mittel reichen dann gerade noch aus um die zentrale Jugendarbeit des Amtes Ludwigslust Land zu sichern und einzelne überregionaler Veranstaltungen. Ob die Gesamtzahl der Veranstaltungen früherer Jahre beibehalten werden kann ist fraglich. Eines ist jedoch sicher: Die Jugendclubs der Amtsgemeinden erhalten dann in 2023 keinen Zuschuss mehr. Die Förderung für die Jugendclubs durch den Landkreis entfällt komplett.

Für den Jugendclub Göhlen waren das in den letzten Jahren immer zwischen 2000 – 3000 Euro jährlich. Das sind keine riesigen Summen aber sie ermöglichten eine Intensivierung und Bereicherung der Jugendarbeit vor Ort.  Im Schnitt besuchen 3 x wöchentlich ca. 20 Kinder täglich aus Göhlen und Umgebung die Einrichtung und werden durch unsere Jugendclubleiterin Rosemarie Möller betreut. Darüber hinaus gibt es diverse Veranstaltungen und Fahrten an denen bis zu 40 Kinder teilnehmen. Der Jugendclub ist fester Bestandteil des Dorflebens.

Unter der Kürzung durch den Landkreis darf und wird der Jugendclub Göhlen nicht leiden. Die Gemeinde wird die entstehende Lücke voll ausgleichen. Die Arbeit des Jugendclubs ist unverzichtbar und wird in gleicher Qualität fortgesetzt.

Die Kürzung gerade in der Jugendförderung ist nicht nachvollziehbar.

Wissenschaftliche Auswertungen haben ergeben, dass durch die Coronamaßnahmen Kinder und Schüler psychische Schäden erlitten haben. Die Pisa-Studien belegen den Abfall der Leistungen bei den Schülern. Gerade im Jugendbereich ist viel aufzuarbeiten.

Unsere Jugend ist unsere Zukunft und hat absolute Priorität.

Wie kann es sein, dass man gerade Mittel für unsere Kinder kürzt?

Deutschland gibt Milliarden von Euros aus für externe Kriege, Waffenlieferungen, Asylanten, unterstützt viele Länder finanziell. Ich will das nicht bewerten, aber es kann nicht sein, dass unsere Kinder und Jugendliche darunter leiden. Alle müssen sparen, wie unsere Politiker immer sagen. Dann müssen sie aber mit gutem Beispiel vorangehen. Aber sparen bei Kindern ist sicherlich der falsche Weg.

Wie soll ich unseren Kindern und Jugendlichen erklären, dass der Landkreis die Förderung der Kinder und Jugendlichen kürzen will aber gleichzeitig die Vergütung des Landrats erhöht werden soll?

Die gerade durchgeführte jährliche Spendensammlung in Göhlen für den Göhlener Jugendclub, unabhängig von den Kürzungen durch den Landkreis, zeigt, dass die Göhlener Bürger und Firmen zu ihrem Jugendclub stehen. Einfach toll! Das verbessert natürlich enorm die Möglichkeiten des Jugendclubs, darf und wird aber kein Ersatz sein für öffentliche Gelder.

Ich wünsche allen Menschen, auch den politischen Entscheidern im Landkreis, ein frohes Weihnachtsfest. Vielleicht haben einige Kreispolitiker auch Kinder und setzen bei zukünftigen Entscheidungen auch stärkere Prioritäten für das Wohl der Kinder.

Helmut Seyer, Bürgermeister von Göhlen